Hale Tenger
Werk
Diese Skulptur ist Teil einer Werkreihe aus den frühen 90er Jahren, die die Unruhen und psychologischen Spannungen der türkischen Geschichte als dramatische Installationen abbildet. »Sikimden aşağı Kasımpaşa / Ist mir scheißegal« ist eine bekannte türkische Redewendung. Bei diesem Werk nutzt die Künstlerin drei verschiedene formale Konnotationen – die gebogene Klinge aus ottomanischer Zeit, das Zeremonialschwert der republikanischen Armee und ein Kinderspielzeug – für die Schwerter, die auf die andauernde Gegenwärtigkeit von Gewalt hindeuten. Die Installation nimmt Bezug auf eine Reihe von Staatsstreichen, Terroranschlägen und die Spirale der Gewalt im Alltag einer bestimmten Geografie und erhält durch ihre Position im Marmorsaal, geschmückt mit Porträts führender Personen der Aufklärung, eine zusätzliche Ebene.
Hale Tenger, geboren 1960 in Izmir, lebt und arbeitet in Istanbul. Tengers Arbeiten wurden u.a. bei der 57. Biennale di Venezia (2017, im Centre Pompidou, Paris (2016), im Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam (2012) und im New Museum of Contemporary Art, New York (1996) ausgestellt.