Vİron Erol Vert
Werk
Die Kniende von Wilhelm Lehmbruck wurde in den 1920er Jahren in der Galerie der Lebenden im Kronprinzenpalais ausgestellt, bevor die androgyne Frauengestalt von den Nationalsozialisten als »entartet« markiert wurde, weil sie deren nordisch-germanischem Körperideal nicht entsprach. Einer der Abgüsse der überlebensgroßen Skulptur wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört, ein anderer steht heute im New Yorker MoMA. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Die Kniende eine wichtiger Bezugspunkt für Künstler*innen – Joseph Beuys betont die zentrale Rolle des Werks für seine Idee der Sozialen Plastik. Viron Erol Vert verschränkt in einem Sanitätscontainer im Gorki Garten den historischen Kontext der Knienden mit einer Reflexion über die Kommerzialisierung von Kunst.
Viron Erol Vert, geboren 1975 in Varel, lebt und arbeitet in Berlin, Istanbul und Athen. Seine Arbeiten wurden gezeigt u.a. HMKV Dortmund (2015), Artspace Aukland (2016), Leopold Museum, Wien (2017). Einzelausstellungen waren u.a. Galerist, Istanbul (2012) und Kunstraum Kreuzberg / Bethanien (2017). Vert ist aktueller Preisträger des Villa Romana Aufenthaltsstipendiums.