Johannes Paul Raether

Die Arbeit, die sich zwischen Hörstück und Film bewegt, untersucht den im Deutschland der letzten zehn Jahre verstärkt wieder zu beobachtenden nationalistischen Diskurs. Im Zentrum steht dabei die Kampagne „Deutschland – Land der Ideen“, die – initiiert von Regierung und Industrie – im Jahr 2006 entlang des Boulevards Unter den Linden, der bekanntesten Straße im Herzen Berlins, zu sehen war. Der Künstler legt mit seiner Arbeit die Leerstellen und Ausblendungen dieser Initiative offen und kritisiert die revisionistische und selektive Geschichtsinterpretation, die dem Projekt zugrunde liegt. Prachtstraße greift in diese Erzählung ein und ergänzt sie durch fiktionale Elemente, in denen Zeitzeugen zu Gehör kommen und von den dunkleren Zeiten des Boulevards erzählen.